Die „Über-Uns-Seite“: Überflüssiger Ballast oder Joker?

Um gleich die Katze aus dem Sack zu lassen: Die „Über-Uns-Seite“ einer Unternehmens-Website ist wichtig – und alles andere als Ballast. Obgleich sie oftmals von den Website-Betreibern als ein solcher empfunden wird. Warum das so ist – darüber kann man spekulieren.

Vielleicht, weil viele Websitebetreiber der Ansicht sind, dass die „Über-Uns-Seite“ nichts zum Abverkauf beitrage und z.B. Produkt- oder Dienstleistungsseiten viel relevanter für den Umsatz seien. Außerdem bereitet es Mühe, eine effektive „Über-Uns-Seite“ zu entwickeln. Wahrscheinlich sind es solche Fehleinschätzungen, die dazu führen, dass dieses Element häufig nur geringe Priorität genießt und – wenn überhaupt – recht lieblos und phrasenhaft daherkommt. So verwundert es auch nicht, dass sich die Seiten vieler Unternehmen in Inhalt und Struktur gleichen wie ein Ei dem anderen.

Dabei wird verkannt, dass die „Über-Uns-Seite“ großes Potenzial zur Kundengewinnung, Kundenbindung und Differenzierung vom Wettbewerb bietet – und zu den am häufigsten angeklickten Seiten überhaupt gehört. Außerdem ist bereits das Vorhandensein der „Über-Uns-Seite“ für Google ein Qualitätskriterium der Website – daher leistet die „Über-Uns-Seite“ ihren Beitrag für ein besseres Ranking. Unternehmen unterscheiden sich oftmals nur sehr gering in Art, Qualität und Umfang der angebotenen Produkte bzw. Dienstleistungen. Die „Über-Uns-Seite“ bietet die Möglichkeit, eine Alleinstellung in der Wahrnehmung des Nutzers zu erreichen. So kann Vertrauen aufgebaut und eine persönliche, emotionale Verbindung zum Website-Besucher hergestellt werden. Das Unternehmen wird transparent und aus der Anonymität der Anbietermasse herausgelöst, bekommt eine eigene Identität.

Voraussetzung ist allerdings, dass man als Website-Betreiber seine Hausaufgaben gemacht hat und zu folgenden Aspekten authentische, glaubwürdige Aussagen machen kann.

Unternehmensphilosophie

Hier beginnt in vielen Fällen das ratlose Fingernägelkauen: Denn Unternehmen sind häufig organisch gewachsen, über eine Philosophie hat man sich wenig bis keine Gedanken gemacht. Da ist dann die Versuchung groß, mit Allgemeinplätzen aufzuwarten und damit eine große Chance zum Vertrauensgewinn beim Nutzer zu verspielen. Deshalb der wichtigste Tipp: Werden Sie konkret! Wofür steht das Unternehmen? Welche Grundwerte hat es? Was unterscheidet es vom Wettbewerb? Welches Selbstverständnis hat es? Welchen Kundennutzen hat das Unternehmen? Wie steht es um die soziale Verantwortung? Bedenken Sie bei der Betrachtung nicht nur die Zielgruppe „Kunden“ – sondern auch Partner und zukünftige Arbeitnehmer sowie die eigenen Mitarbeiter. Wichtig: Die Entwicklung einer tragfähigen, effektiven Unternehmensphilosophie lässt sich nicht zwischen Tür und Angel erledigen – sondern erfordert eine exakte Analyse zur Standortbestimmung – idealerweise unter Einbeziehung der Mitarbeiter.

Unternehmensgeschichte

Die Geschichte des Unternehmens bietet ideale Möglichkeiten zur Differenzierung – denn sie ist einzigartig. Sie lässt sich zudem emotional aufladen. Führen Sie also nicht (nur) nackte Daten und Fakten auf, schildern sie wichtige Ereignisse, erzählen Sie Anekdoten aus der Historie Ihres Unternehmens, berichten Sie über Fehlschläge, aus denen Sie gelernt haben oder an denen Ihr Unternehmen gewachsen ist. Welche Schwierigkeiten galt es zu bewältigen und wie haben Sie diese gemeistert? Es ist nahezu alles erlaubt, was mit dem Unternehmen in Zusammenhang steht und positiv inszeniert werden kann – nur eines ist verboten: zu langweilen!

Schlüsselpersonen vorstellen

Ein großer Nachteil des Internets: Es ist anonym, der Kontakt von Mensch zu Mensch findet nicht statt. Doch selbstverständlich wollen Interessenten wissen, mit wem sie es zu tun haben. Je nahbarer, aufgeschlossener, „menschlicher“ Sie also die Schlüsselpersonen Ihres Unternehmens darstellen, um so mehr gewinnen Sie Vertrauen und Sympathie bei Ihren Websitebesuchern und schaffen eine weitere, positive Differenzierung zum Wettbewerb, eventuell sogar einen USP! Zur Mitarbeitervorstellung gehören ein Foto, der Name, der Aufgabenbereich. Eine Aussage, eine Anekdote, ein Charakteristikum, gewürzt mit einem Schuss Humor oder Ironie, sorgen zudem für den erforderlichen „Human Appeal“. Aber schießen Sie nicht über das Ziel hinaus und geben Sie Ihre Mitarbeiter nicht der Lächerlichkeit preis – Fingerspitzengefühl ist hier gefragt.

Kundenreferenzen

Die glaubwürdigste Quelle für Urteile über Ihr Unternehmen, Ihre Produkte, Ihre Dienstleistungen sind Ihre Kunden. Das gilt im Negativen wie im Positiven (wie man auf negative Bewertungen angemessen reagiert, klären wir vielleicht demnächst in einem weiteren Fachartikel). Positive Bewertungen sollten Sie auf der Website aufführen bzw. zu diesen verlinken. Das kann, aber muss nicht zwingend im Rahmen der „Über Uns-Seite“ geschehen. Dasselbe gilt für Fallstudien, Projektdarstellungen, Presse-Erwähnungen etc. Wichtig: Lassen Sie sich das „Go“ von Ihren Kunden zur Namensnennung und der Verwendung von Statements, Fotos, Logos etc. schriftlich geben.

Zertifikate, Auszeichnungen & Mitgliedschaften

Zertifikate, Patente und Auszeichnungen, die Sie oder Ihr Unternehmen verliehen, bekommen oder erworben haben, sind wahre Vertrauens-Booster. Auch wenn Sie Mitglied in relevanten Verbänden, Organisationen, Interessengemeinschaften sind, sollten Sie mit dieser Information nicht hinter dem Berg halten.

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